Lyrics

🎙️ Titel: Die Welt ist, was der Fall ist.

🎧 Beat: 84 BPM, trocken, kalt, aber warm genug, um zu tragen.
Jede Strophe ein Gedankenschritt.
Kein Schnickschnack – nur Silben, Sinn, Satz.


---

🎤 [Strophe 1 – Das Bild der Welt]

Ich steh auf’m Satz wie du auf dem Satzbau
Was ich sag, hat Gewicht, nicht weil’s kracht – sondern weil’s genau
Du sagst: Die Welt ist, was der Fall ist – logisch
Ich sag: Sie fällt täglich, und das ist tragisch, doch poetisch
Ein Bild zeigt die Welt – kein Satz kann sie halten
Doch ich bau aus Beats ein System zum Entfalten
Ich reim nicht zum Spaß – ich reim zur Erkenntnis
Denn wo Bedeutung entsteht, beginnt auch mein Verhältnis
Der Satz ist ein Werkzeug – kein Spiegel der Macht
Ich nutz ihn zum Tasten – du zum Denken bei Nacht


---

🎤 [Strophe 2 – Sprachgrenzen, Sprachspiele]

Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen von mir
Doch ich dehn sie wie Zeilen – jeder Takt eine Tür
Du sagst: Sprachspiel – ich sag: Sprechakt im Kreis
Ich bezeichne mich selbst und verfehle mich meist
Denn Bedeutung entsteht nicht im Laut, sondern Tun
Ich sag „Ich komm klar“ – doch mein Schweigen bleibt Ruhm
Ich rappe im Jargon, doch mein Sinn liegt daneben
Weil jedes „Brate“ mehr trägt als die Form kann ergeben
Ich bin nicht das Ich im Text – ich bin der Gebrauch
Und was du verstehst, ist oft nicht, was ich brauch


---

🎤 [Strophe 3 – Metaphysik & Schweigen]

Du sagst: Was man nicht sagen kann, soll man lassen
Doch wenn ich das tue – wer hilft mir beim Hassen?
Ich mein nicht blind Gewalt – ich mein Fragen im Dreck
Wenn die Sprache versagt, bleibt Gefühl unentdeckt
Ich will nicht predigen – nur zeigen, dass’s wackelt
Denn zwischen Reimen ist Raum, der sich manchmal verdunkelt
Ich halt mich an nichts – außer ans Sprechen
Denn jedes Schweigen kann auch als Flucht sich verrechnen
Und was kein Satz zeigt, zeigt vielleicht ein Track
Nicht mit Wahrheit – aber mit Respekt


---

🎤 [Strophe 4 – Versuch der Synthese, offenes Ende]

Vielleicht war dein Werk ein Versuch zu befreien
Nicht zu regeln, sondern zu zeigen: wir sind allein
Doch Sprache, mein Bruder, ist mehr als Gerät
Sie ist Riss, sie ist Brücke, sie ist das, was besteht
Ich bau mir ein Haus aus Versatzstücken Welt
Und was bleibt, ist nicht richtig – aber gefühlt und erstellt
Ich sag nicht: „So ist es“ – ich sag: „So klingt es, wenn ich's trag“
Und vielleicht ist genau das das, was man wagen mag
Denn ein Satz ist kein Gott, aber manchmal ein Licht
Und der Rap sagt das, was Philosophie nicht spricht


---

📘 [Outro – gesprochen, trocken]

„Was sich nicht sagen lässt,
lässt sich vielleicht hören.
Und was sich nicht hören lässt,
ist vielleicht dein eigener Satz.“