Lyrics

[INTRO – FLÜSTERND, OHNE MUSIK]
Erst gingen wir aufrecht.
Dann saßen wir.
Dann scrollten wir.
Jetzt lügen wir… flach.


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[STROPHE 1 – LEICHT GENERVTER TON]
Ich war mal ein Tier, nackt, instinktiv –
jetzt trag ich Termine wie ’ne zweite Haut.
Damals roch ich Gefahr, heut’ krieg ich Panik
wenn mein Akku rot aufblaut.

Ich sprach mit Gesten, dann mit Worten,
heut' mit Emojis, Kürzeln, Reaktionsspur.
Der Neandertaler hat sein Feuer gehütet –
ich streite online, wer woke ist und wer nur Spur.


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[STROPHE 2 – SARKASTISCH RUHIG]
Die DNA war wild – jetzt ist sie geordnet,
bei Ancestry hochgeladen wie’n Selfie im Archiv.
Ich find mich rückwärts: immer moderner,
aber keiner von uns weiß noch, was „Jetzt“ grad hieß.

Wir fliegen zum Mars, doch träumen von Bäumen.
Trinken Sojamilch und vergessen das Staunen.
Wenn Darwin uns sieht, wird er stottern im Grab –
die Krone der Schöpfung trägt jetzt Bluetooth-Narben.


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[REFRAIN – MONOTON MIT CHOR EINSÄTZEN]
EVOLUTION – RÜCKWÄRTS, BITTE WENDEN.
Vom Affen zum Gott, zurück zu den Händen.
EVOLUTION – WIR LERNEN VERGESSEN.
Weil Denken heut stört, wenn wir schneller essen.
EVOLUTION – AB JETZT MIT SYSTEM.
Upgrade: Gehirn.exe fehlt.
EVOLUTION – OHNE ZIEL, NUR DESIGN.
Instinkt gelöscht – willkommen im Sein.

[STROPHE 3 – TROCKEN UND SPOTTEND]
Ich hab Daumen zum Wischen und Stirnlappen leer,
Gedanken puffern wie Streams mit zu wenig Verkehr.
Ich schick Argumente – sie laden nicht mal,
Input-Delay in der Menschensignalzahl.

Meine Welt ist erleuchtet, doch keiner sieht hin,
weiße LEDs blenden Haltung und Sinn.
Der Fortschritt macht Selfies, doch vergisst das Gesicht –
wir leuchten uns aus, aber bleiben im Nichts.

[OUTRO – FLÜSTERND, ECHO]
Der Mensch war mal Jäger.
Dann Denker.
Dann Kunde.
Jetzt… Kommentar.