Lyrics

Der mit dem grauen Mantel, der läuft mir manchmal nach.
Er fällt wie eine Katze haushoch vom höchsten Dach.

Ich jage durch die Straßen; er immer hinterdrein,
Ich weiß, ich weiß, er fängt mich zu guter Letzt noch ein!

Er fasst mich um die Hüften, er trägt mich vor sich her;
Ich schreite; doch ich fühle den festen Grund nicht mehr.

Zwei Schuh hoch von der Erde! So fängt der Zauber an;
Er streichelt meine Augen, da ist’s um sie getan.

Er bläst mir in die Ohren, bis drin ein Pförtlein bricht,
Hielt’ er mir nicht die Hände, ich bärge mein Gesicht!

Es tanzt der würdge Kirchturm verrückt auf einem Bein,
Das Rathaus zieht die Schultern und blickt so hämisch drein.

Das Eckhaus dort, das neue, sieh, wie’s die Hände ringt,
Und jäh mit gellem Schreie im Krampf nach hinten sinkt!

Aus Pflastersteinen sickert blutroter Schweiß hervor;
Jahrhundertealter Jammer heult breit aus offnem Tor.

Es schlängeln sich die Rinnen, und grell und tückisch blitzt
Das Fenster dort ins Elend, das stumpf im Düstern sitzt.

Was reitet auf den Dächern? was schwingt in wilder Faust
So schwarz zerrissne Lappen, dass es der Seele graust?

Die Menschen stelzen albern und steif und bolzgerad,
Sie werfen Kopf und Kleider! Schau her, sie gehn am Draht!

Es knurrt und murmelt alles, und alles äfft und welscht!
Lass los, lass los, du Grauer! Du hast die Welt gefälscht!

Da kratzt mir in den Ohren sein Lachen voller Hohn.
Er wirbelt mich im Kreise, lässt los, und ist davon!